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Burma - Ein Reisebericht

    Montag, 11.11.96

    Da wir heute einen langen Tag vor uns haben, brechen wir frühzeitig auf, wir fahren ca. 7:30 Uhr los (veranschlagt sind 4 ½ Stunden, was an reiner Fahrzeit auch hinkommt) . Zunächst ist die Straße noch annehmbar, sie wird aber zusehends schlechter, insbesondere nach Überquerung des Sittaung, was die lange Fahrzeit erklärt. Die meiste Zeit läuft die Bahnstrecke neben uns. Die Fahrt geht weiter durch weite Reisfelder. In den Feldern sind teilweise Quadrate mit Fähnchen abgesteckt, dies dient der Ermittlung des Ertrags (wegen der Steuer). Der nächste größere Ort ist Waw, am Ortsausgang ist ein dörflicher Bereich mit vielleicht 30 Häusern, wo wir anhalten und durch das Dorf schlendern. Alle sind freundlich, zurückhaltend und auch neugierig, fast das ganze Dorf bestaunt uns – und wir sie. Am Dorfeingang ein Teich, dort pflückt eine Frau vom Boot aus eine Art Salat, es werden nur ausgewählte junge Triebe verwendet, dies ist die billigste Gemüseart für Arme. Schöne Wassertöpfe aus Ton stehen vor allen Häusern. An einem Haus werden Dekorationen für Festivitäten gefertigt, Säulen und Wandteile, z.B. für Hochzeiten, wo so ein Aufbau vor das Hochzeitshaus gebaut wird. (Ähnliches sehen wir unterwegs an der Straße, wo für Katein gesammelt wird). Etwas entfernt sieht man Mönche in einer Reihe auf der Straße vorbeiziehen, vorneweg ein Mönch mit Gong, dahinter die Mönche mit ihren "Bettelschalen"; in der Ferne eine Pagode. Auf Tümpeln wachsen Wasserhyazinthen. Die Dorfstraße ist mit Steinen befestigt, kein Lehmweg.Wir fahren weiter über den Sittaung ins Mon – Land. Zeitweise begleitet uns der Zug, auch auf dem Dach sitzen Leute, aber nur wenige, die Berge kommen langsam näher, die Straße wird schlechter, schließlich erreichen wir Kyaikto . Dort findet eine Kontrolle statt, aber wir Touristen brauchen nicht mal auszusteigen, Kyaw erledigt alles für uns. Wir essen unseren Lunch in einem Restaurant und Guesthouse, es gibt eine gute Nudelsuppe.

    goldener FelsDann kaufe ich mir einen Sonnenhut für 30 K und es geht mit dem Truck los bis zu einem Parkplatz, von dem aus ein etwas steiler, aber nur ca. 1 h langer Weg hinauf zum Goldenen Fels (Kyaiktiyo) führt, diesen Weg kann man sich auch mit einer Sänfte tragen lassen. Die Sänften sind aus Bambus und daher sehr leicht, sie werden von jeweils zwei Männern getragen. Von uns nimmt allerdings keiner diesen Service in Anspruch, ein dickes Ehepaar begegnet uns aber per Sänfte. Den langen eigentlichen Pilgerweg würden wir nicht mehr schaffen vor Sonnenuntergang. Der Fahrweg ist recht wild, es geht durch Dschungelgebiet. Es beginnt zu tröpfeln und dann zu schütten, bevor der Regen seinen Höhepunkt erreicht hat, erreichen wir eine Art Rasthaus mit einem teildurchlässigen Dach, aber wir sind ohnehin schon ziemlich naß, als wir dort ankommen. Schließlich erreichen wir den Parkplatz. Die Gruppe Touristen von Diethelm, die in Bago vor uns abgefahren sind, steigen dort schon wieder ein für die Rückfahrt. Wir heuern (fast) jeder einen Träger an für den Rucksack (da wird man schon etwas bedrängt). Der Aufstieg ist relativ steil, in 1 h überwinden wir den Höhenunterschied von ca. 400 m. goldF1kAuf dem Weg steht Verkaufsstand an Verkaufsstand, laute Musik, "Apotheken" mit allerlei Heilmitteln, auch Affenköpfen, Affenschwänze, verschiedenes Holz und Steine und allerlei Pflanzen und Pasten. Unterhalb des Goldenen Fels ist schon unser Hotel, es stehen am Hang relativ einfache Bungalows mit je 2 Zimmern, von dort sind es noch 15 Minuten zum Goldenen Fels, die meiste Strecke muß man dabei barfuß gehen. Auch oben auf der Plattform über dem Felsen herrscht viel Trubel, es ist wenig heiliges zu spüren, der Fels ist völlig umbaut, von unten (vom Weg her) sieht es durch Stützpfeiler für die Terrasse allerdings noch schlimmer aus. Relativ viele Gebäude stehen hier, die meisten als Unterkunft für die Pilger. Es ist jetzt nach der Regenzeit Hauptpilgersaison, denn in der Regenzeit ist der Weg kaum begehbar. Von der Terrasse führen einige Stufen und ein kurzer schmaler Weg an den Fels, Frauen dürfen zum Fels selbst nicht. Nachdem die Sonne in den Wolken versunken ist – man hat einen weiten Blick von hier bis über den Sittaung hinweg, aber es ist sehr dunstig – gehen wir zunächst zurück zum Hotel. Nach einer Dusche etc. gehen wir wieder hoch, suchen uns zunächst im dortigen Markt für mich burmesische Schlappen, dann ein Restaurant zum Abendessen, das uns einschließlich Getränken ca. 1,20 DM pro Person kostet. Das Gehen mit den burmesischen Schuhen ist übrigens am Anfang sehr mühsam und schmerzt zwischen den Zehen, ich brauche einige Tage, bis ich mich stufenweise daran gewöhnt habe, dann geht es aber gut. Oben am Goldenen Felsen ist es aber ohnehin nur im Bereich des Marktes unterhalb der Terrasse möglich. Nach dem Essen gehen wir nochmal auf die Terrasse und zum Fels, dieser ist jetzt angestrahlt, es ist nicht mehr so viel Trubel. Ich kaufe mir Blattgold für 100 K und gehe mit Kyaw zum Fels, um das Gold anzukleben.

    Hier unten am Fels, obwohl nur wenige Meter von der Terrasse entfernt und vielleicht 2 m tiefer, ist wirklich Stille, niemand spricht, einige sitzen still und meditieren mit ihrer Gebetsperlenkette, die durch die Finger gleitet. Die Geräusche von der Terrasse hört man hier nur wie in weiter Ferne, als leises Gemurmel, das die Andacht nicht mehr stört. Schließlich ziehen dichte Nebelschwaden auf, so daß der Fels beim Weg zurück vollständig verschwindet.
    Eine große Menge Insekten tummelt sich an Stellen, an denen ein Licht scheint, aber es ist wenig Licht, was aber manche Bauarbeiter nicht stört, sie arbeiten auch in völliger Dunkelheit weiter, ich stolpere fast über einen, da ich ihn nicht sehe.

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