Burma - Ein Reisebericht
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Maha Muni

Das heilige Zentrum

Der Tempel des Maha Muni ist der wichtigste Wallfahrtsort in Mandalay. Die Herkunft der zentralen Statue eines Buddha in der Geste der der Berührung (Bhumisparsa Mudra) liegt im sagenhaften Dunkel, es wird überliefert, dass die Statue bereits zu Lebzeiten des Buddha angefertigt worden sei. Wahrscheinlich stammt sie aus dem ersten Jahrhundert vor Christus, wurde 1784 von Mrauk U hierher gebracht. Die Figur ist mit Ausnahme des Gesichts über und über mit Blattgold bedeckt, so dass die ursprüngliche Form verloren gegangen ist, auch die wertvollen Steine auf der Brust sind mit der Goldschicht überzogen. Nur Männern ist es erlaubt, das Zentrum des Heiligtums zu betreten und Blattgold auf der Figur anzubringen. Im Gegensatz zu früher, wo eine Spende freiwillig war und mir sogar Blattgold in die Hand gedrückt wurde, da ich keines mitgebracht hatte, wird man heute genötigt, beim Herabsteigen von der Statue eine Spende zu hinterlassen. Vor dem Heiligtum sitzen Gläubige und meditieren oder rezitieren Sutren, Frauen ausschließlich hinter der Absperrung und vor den zeitlichen Zugängen. Um auch bei größerem Andrang möglichst vielen den Blick auf den Maha Muni zu ermöglichen, das Bild auf mehrere Fernsehbildschirme übertragen.


An der Seite des großen Hofs der Pagode steht ein kleines Gebäude mit mehreren Bronzefiguren in typischem Khmer-Stil, die Köpfe der Löwen sind nicht mehr original.

Die Figuren wurden zusammen mit dem Maha Muni aus Rakhine geraubt, sie stammen ursprünglich aus Angkor und wurden von dort zunächst von den Thais 1564 nach Ayuthya gebracht, 1564 kamen sie nach Bago und 1663 wurden sie erneut geraubt und nach Rakhine gebracht. Den Figuren werden Wunderkräfte zugeschrieben, die Gläubigen reiben die entsprechenden Stellen an den Figuren und erhoffen sich Besserung ihrer Beschwerden. Wie nicht anders zu erwarten sind daher die Bäuche, Knie und Köpfe besonders abgegriffen und glänzend.

 

Etwas für Frühaufsteher ist die allmorgendliche Waschung des Maha Muni. Um halb 4:00 Uhr morgens stehe ich an der Straße und warte auf das bereits am Vorabend angeheuerte Taxi. Es ist erstaunlich, wie viel um diese Zeit bereits auf der Straße los ist. Während ich warte, kommt ein erster Mönch vorbei, der vom Hotel seinen Reis erhält. Drei Blumenverkäuferinnen treffen ein und bauen ihre Verkaufsstelle neben dem Hotel auf.

 

Die Zeremonie ist eindrucksvoll und zieht sich über eine gute Stunde hin. Von Laien werden zunächst die Vorbereitungen getroffen, ein Protest wird aufgebaut, der Maha Muni  mit Tüchern abgehängt, Blumengebinde werden aufgestellt. Nach Ende der Vorbereitungen trifft der Abt ein, er beginnt das Gesicht des Maha Muni sehr sorgfältig zu waschen, einschliesslich "Zähneputzen. Schließlich wird in vielen Durchgängen das Gesicht wieder getrocknet, die Gläubigen haben hierzu Tücher abgegeben, die einzeln oder in ganzen Packen dazu benutzt werden. Einzelne Stellen an der Krone, werden bei Bedarf mit Blattgold ausgebessert. Den Abschluss bilden zeremonielle Gebete mit goldenem schwarzem Fächer und die Weihe der gespendeten Gaben, zum Beispiel der Blumengebinde.

 

MandalaySagaing