Kathmandu-Tal
eigentlich müsste es nicht heissen "nördlich von Kathmandu", sondern im Norden von Katmandu und nordöstlich von Kathmandu. Wäre aber für den Titel etwas umständlich. Budhanilkantha wie auch Balaju und Dhum Varahi gehören zum Gebiet von Kathmandu, Vajra Yogini liegt bei Sankhu
Budhanilkantha ist eines der wichtigsten Pilgerziele der Hindus. Budha bedeutet hier älter oder grösser, Nilkantha (Blaukehle) ist aber erstaunlicherweise eigentlich eine Bezeichnung für eine Form Shivas, obwohl das Zentrum der Verehrung der auf dr Weltenschlange Ananta ruhende Vishnu ist. Das gesamte Heiligtum liegt auf einer Anhöhe, zu der man auf Teppen hochsteigt, auf der wiederum der heilige Teich (Khund) eingesenkt ist, Treppen führen dort wiederum hinunter. Im Teich ruht Vishnu, oben wird Shiva verehrt. Ein Volksglaube geht davon auf, dass sich spiegelbildlich zu Vishnu unter Wasser eine darstellung von Shiva verbirgt. Nicht-Hindus ist es nicht erlaubt, zum Teich hinunterzusteigen.
Täglich findet eine Zeremonie statt, bei der das Gesicht Vishnus gewaschen und neu geschmückt und geschminkt wird, er bekommt dabei auch Milch zu trinken und etwas zu essen. Diese Zeremonie scheint aktuell nicht mehr (oder nicht mehr täglich) stattzufinden, beim letzten Besuch 2022 warteten wir vergeblich. Vishnu trägt jetzt einen metallenen Kopfputz und metallenen Armreifen.
Das ca 7m lange Statue ist ebenso wie die ca 4 m lange in Balaju aus einem Block gehauen, sie wurde 641 geweiht, nahezu gleichzeitig wie in Balaju. 11 Köpfe der Schlange beschützen den Gott, ursprünglich waren es nach der Legende 12. Einer der Köpfe griff den König an, der das Verbot missachtete, das Heiligtum zu betreten, dieser Kopf wird jetzt unter einem Baum am Sockel des Heiligtums verehrt
Balaju wurde angeblich gebaut, weil es dem König als Incarnation Vishnus verwehrt war, das Heiligtum in Budhanilkantha zu besuchen. Der heilige Teich liegt in einm schönen Park.
Dhum Varahi ist ein Schrein zur Verehrung Vishnus in seiner Erscheiningsform als Eber. Der Schrein wird wenig besucht, auch Taxifahrer wissen oft nicht, wo es liegt. Die durch die hölzernen Gitterstäbe sichtbare Statue wird kunsthistorisch als meisterhaft bezeichnet. Sie stammt aus dem späten 6. Jahrhundert (Licchavi-Zeit).
Der Vajra Yogini Tempel liegt am Ende des Seitentals in der Nähe von Sankhu. Der Tempel ist einer tantrischen weiblichen Gottheit geweiht, deren Herkunft im Dunkeln lieg, er wurde 1655 erbaut.