Die Anreise erfolgte von Deutschland aus mit Thai Airways, von Österreich aus mit Eva Air über Bangkok und Weiterflug mit Thai nach Vientiane. Eine billigere Variante wäre der Flug von Bangkok nach Udon Thani und
von dort mit dem Bus zur 55 km entfernten Grenze und weiter über die Freundschaftsbrücke nach Vientiane, aber die Ersparnis steht meines Erachtens in keinem richtigen Verhältnis zum zusätzlichen Aufwand, vor
allem wenn man den Gesamtpreis einer solchen Reise betrachtet.
Vientiane
Vientiane (französische Umschrift für Vieng Chan, das heisst befestigte Stadt des Mondes) ist Hauptstadt und grösste Stadt von Laos mit derzeit (2002) 150.000 Einwohnern aus allen Volksgruppen des Landes.
Der He Pha Keo beherbergte ehemals den Smaragdbuddha, der aus Chiang Mai hierher gebracht wurde und jetzt in Bangkok steht. Er war ein Tempel, aber niemals Vat, also Kloster. Heute erfüllt er die Funktion eines Museums, vor allem sind hier auf der äusseren Galerie einige Buddhastatuen
unterschiedlichen Alters in typisch laotischem Stil zu sehen. Ursprünglich 1565 erbaut, wurde der Tempel nach der Zerstörung durch die Thai 1848 in den Jahren
1936 bis 1942 wiederaufgebaut, angeblich nach den alten Plänen, wogegen aber das jetzige Erscheinungsbild spricht.
Der Wat Sisaket soll 10.000 Buddhafiguren beherbergen. Er wurde 1818 in siamesischem Stil erbaut. Sehenswert ist vor allem die Gebetshalle (Sim) mit Wandgemälden und Buddha
-Nischen. Der Wat ist umstanden von einer Vielzahl von Bäumen und daher auch bei grosser Hitze ein angenehmerer Ort.
Pathouxay ist ein 49 m hoher Triumphbogen, der in den 60er
Jahren von der Armee zu ihrem Ruhm errichtet wurde und vom Triumphbogen in Paris inspiriert ist. Schön ist die Aussicht über Vientiane von dort oben, man sieht bis zum
Mekong und man sieht vor allem, dass die Häuser von Vientiane auch heute noch zu einem gut Teil zwischen Grün verschwinden.
Das Wahrzeichen von Vientiane und von Laos ist zweifellos der That Luang (Grosse Stupa). Bereits im 3. Jahrhundert vor Christus soll hier ein Stupa gestanden haben, der einen Knochen
Buddhas enthielt, Beweis hierfür gibt es keinen, es gibt aber wohl Hinweise, dass in der Nähe zwischen 11. und 13. Jahrhundert ein von Khmer erbautes Kloster stand. Der Jetzige Bau
wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts errichtet (Beginn 1566), anschliessend wurde er von 4 Klöstern nach jeder Himmelsrichtung umgeben. Zwei dieser Klöster, im Norden und Süden, wurden wiederaufgebaut, das östliche und westliche Kloster sind zerstört. Im nördlichen Kloster Wat That Luang Neua
residiert der buddhistische „Patriarch“ von Lao, der Pha Sangkalath. Während der Kriege mit Burma und Siam wurde der That Luang weitgehend zerstört, um 1900 unter
französischer Herrschaft restauriert, aber so schlecht, dass dies 1931 –1935 erneut von Franzosen korrigiert wurde, so dass die heutige Form aus dieser Zeit stammt, rekonstruiert
nach alten Zeichnungen. Im November findet vor dem Tempel ein grosses mehrtägiges Fest statt, das Bun That Luang, von dem wir zwar noch die Vorbereitungen mitbekamen – der
Stupa wurde mit Lichterketten behängt und der riesige Platz vor dem That Luang mit Marktbuden aller Art bestückt, sogar ein Riesenrad wurde aufgebaut – aber das Fest selbst
haben wir leider nicht mehr miterlebt
Wat Im Pen, Wat Oung Teu und Wat Mixai reihen sich an der Thanon Settathirat von Ost nach West auf, Wat Hai Sok steht
gegenüber dem Wat Oung Teu auf der anderen Strassenseite. Der Wat Oung Teu enthält eine grosse bronzene Buddhastatue aus dem 16. Jahrhundert von einigen
Tonnen Gewicht. Er ist Sitz des Provinzabtes, der auch einer dort angesiedelten Ausbildungsstätte für Mönche vorsteht. Alle diese Klöster stammen aus dem19. und 20. Jahrhundert, da die Vorgänger
zerstört wurden.
That Dam (Schwarzer Stupa) ist ein sehr alt aussehender Backsteinstupa, teilweise etwas überwachsen, er stammt vermutlich aus der Lanna oder frühen Lan Xang Periode (Mitte 13. bis Mitte 14. Jahrhundert).
Als ehemaliger französischer Kolonie erwartet man natürlich
auch eine Reihe von Kolonialbauten aus dieser Zeit, und man wird darin nicht enttäuscht, das Land wartet mit einigem an bröckelndem Charme zunehmend verfallender Kolonialbauten auf.
Im Nordosten von Vientiane in Ban Nong Bua kann man
Webern bei der Arbeit zusehen und natürlich auch die Produkte kaufen. Ungefähr 20 Weberfamilien arbeiten hier.
Möglichkeiten zu Essen gibt es reichlich in Vientiane, von der Touristen
-Abfütterungsanstalt über alle asiatischen Küchen bis zum französischen Restaurant. Einmal wenigstens sollte man sich in eines der vielen einfachen Restaurants am Mekong-Ufer
setzen, man wird dort durchaus auch eine grosse Zahl Einheimischer antreffen.
|