Burma - Ein Reisebericht
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Mandalay

Die alte Hauptstadt

Die alte Königsstadt Mandalay ist nach wie vor das kulturelle Zentrum des Landes. In der Gegend von Mandalay war über lange Zeiten die Hauptstadt, der Sitz des Königs wurde jedoch mehrfach verlegt. Überragt wird die Ebene vom Mandalay Hill mit seiner Pagode, von dort aus hat man einen wunderbaren Überblick über die Stadt und die Ebene des Ayeyarwadi, häufig allerdings im Dunst.

Mandalay

Wenn dann nichts vom Sonnenuntergang zu sehen ist, lohnt es sich, das Kloster unterhalb aufzusuchen. Es handelt sich dabei um eines der strengsten Schulklöster. Dazu will die am Abend eingeschaltete Illumination mit farbigen LED-Bändern nicht so recht passen. Die Mönche versammeln sich nach dem Gong und ziehen dann in sauberer Reihe in die Versammlungshalle zur gemeinsamen Puja.

 

Das Kuthodaw Kloster wird als größtes Buch der Welt bezeichnet, auf 729 Marmortafeln sind hier die 15 Bücher des Tripitaka eingemeißelt. Jede Marmortafel steht in einer kleinen Stupa. Das Zentrum bildet die große vergoldete Stupa aus dem Jahr 1857.

Kuthodaw
Kuthodaw

Ganz in der Nähe steht das sehr schöne hölzerne Kloster Shwenandaw Kyaung. Die Schnitzereien an der Außenwand haben unter dem Wetter leider stark gelitten, ihnen sind jedoch weiter sehr schön erhaltene Schnitzereien, vor allem Darstellungen der Jataka. Das Gebäude stand ursprünglich innerhalb des Palastbezirks, 1880 wurde es dort abgebaut und an der jetzigen Stelle neu errichtet. Dadurch entging es der Zerstörung des Palastes während des Zweiten Weltkriegs.

 

Südlich des Stadtzentrums steht das hölzerne Kloster Shwe In Bin Kyaung, von den einheimischen schlicht das Teak-Kloster genannt. Auch dieses Kloster enthält schöne Schnitzereien, teilweise im Rahmen der Renovierung relativ grob übermalt. Es hat nicht ganz die Eleganz und Feinheit des Shwenandaw Kyaung und ist weit weniger von Touristen besucht. Das Kloster wurde von einem chinesischen Jadehändler für seine Frau gestiftet.

 

 

Nahe der Maha Muni Pagode ist die Straße der Bildhauer, hier werden Statuen aller Größen vorwiegend aus Marmor gefertigt. Die Arbeiten werden arbeitsteilig erledigt, die grobe Formgebung erfolgt mit der Flex, das polieren ist Sache der Frauen. Überwiegend findet man hier meist relativ große Buddhabilder, aber auch alles andere wird hier auf Bestellung gefertigt.

 

Nicht weit davon entfernt sind die Goldschläger beschäftigt, aus Goldblech wird hier in vielen Arbeitsgängen das vielfach gebrauchte Blattgold. Die Folien werden jeweils in gut 1 cm² große Stückchen geschnitten und zwischen Pergament jeweils drei mal eine halbe Stunde geschlagen mit großen Hämmern, anschließend erneut zurechtgeschnitten und wieder geschlagen, insgesamt fünf Mal. Das fertige Blattgold dann von Frauen in die erforderliche quadratische Form gebracht und zwischen Papier gelegt, um die typischen Päckchen zu erhalten, die an den heiligen Stätten verkauft werden.

Sehr charakteristisch für das Kunsthandwerk in Mandalay die mit Perlen und Metallplättchen gestickten Kalaga, an einem schönen Stück wird mehrere Wochen gearbeitet. Auch Holzschnitzereien und Marionetten sind typische Erzeugnisse des örtlichen Kunsthandwerks.


MandalaySagaing