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Luang Namtha

Luang Namtha

Unser Hotel: Hongtha Xaysomboun. Sehr einfach, aber ordentlich, die Moskitonetze löchrig, aber wir bemerken ohnehin keine Moskitos. Essen in einem Restaurant an der Hauptstrasse auf einer Art Veranda eine Teppe hoch, es kostet einschliesslich local beer ca. 2 USD pro person.

Luang Namtha ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Norden und wird am einfachsten in 1 Â¼ Stunden mit Hilfe des Flugzeugs erreicht. Da Lao Aviation die grösseren Flieger überwiegend zu Flügen nach Luang Prabang wegen der zunehmenden Touristenzahl einsetzt, bleiben für diese nicht so bedeutenden Orte nur noch die kleineren, einfacheren und älteren. Das ist wohl auch für die Einheimischen nicht unproblematisch, da dadurch die Kapazitäten für sie häufig nicht ausreichen, und anders kommt man so hoch in den Norden nur sehr schwierig. Unsere Maschine hat 17 Plätze, da bereits alle Passagiere da sind, starten wir eine halbe Stunde vor der geplanten Abflugzeit (obwohl Lao Aviation sonst für seine Verspätungen berüchtigt ist, wir haben auch von Luang Prabang zur Ebene der Tonkruege und von dort zurück keine Verspätung, nur bei unserem Flug nach Kambodscha). Wenn man einen Fensterplatz hat, hat man zwischen den Wolkenlücken einen schönen Blick auf die bewaldeten Berge mit eingeschnittenen Flussläufen und brandgerodeten Flächen.

Wir besuchen zunächst ein Dorf der Lan Tan, was eine Flussdurchwatung erfordert. Die Lan Tan sind tibetobirmanischen Ursprungs. Die Häuser stehen typischerweise direkt auf dem Boden, nicht wie sonst in Burma üblich auf Pfeilern (es  gibt aber auch Häuser auf Pfeilern in dem Dorf, nicht überall ist die ursprüngliche Kultur vollständig erhalten). Neben den Häusern stehen Reisspeicher und erstaunlicherweise auch Toiletten, zwischen den Häusern treiben sich eine Menge Schweine herum. Die Lan Tan tragen schwarze Kleidung. Kinder dürfen nicht fotografiert werden, da dies ihre Seele rauben oder schädigen könnte, aber in diesem Dorf lassen sich auch die Erwachsenen nicht zu einem Bild überreden. Solche Tabus sollte man unbedingt achten, nicht nur, weil jeder selbst entscheiden kann, ob er sich abbilden lassen will oder nicht, sondern auch, weil eine Krankheit oder gar der Tod eines Kindes im Zweifelsfall auf dieses Foto zurückgeführt würde.

Eine in ganz Laos anzutreffende Volksgruppe sind die Thai Dam (schwarze Thai nach der vorherrschenden Farbe der Kleidung). Typisch ist auch der Haarknoten der Frauen. Die Häuser sind auf Pfählen gebaut. Wie bei fast allen laotischen Volksgruppen spielt auch bei ihnen die Weberei eine grosse Rolle, im von uns hier besuchten Dorf (und nicht nur in diesem) können wir sozusagen die gesamte Produktionskette sehen, von der Seidenraupenzucht über das Kochen der Kokons zur Gewinnung der Seidenfäden, das Spinnen bis hin zur schliesslichen Herstellung des Seidenstoffes auf dem Webstuhl. Ein Grossteil dieser Tätigkeiten spielt sich unter den Häusern zwischen den Pfählen ab, hier ist es schattig, wenn auch etwas dunkel. Vor den Häusern sind Gärten angelegt und wir sehen auch kleine Kräutergärten, die auf Holzbrettern auf Pfeilern angelegt sind. Die Menschen hier sind außerordentlich freundlich und auch nicht so zurückhaltend und verschlossen wie die Lan Tan im letzten Dorf, sie lassen sich auch gerne fotografieren, nachdem wir mit ihnen Kontakt aufgenommen haben. Eine Gruppe Jugendlicher spielt mit einem geflochtenen Rattan-Ball über ein Netz, das Spiel heißt Kataw. Traditionell stehen dabei die Spieler im Kreis und versuchen den Ball in der Luft zu halten, indem nur Füße, Kopf und Ellbogen benutzt werden dürfen, heute wird meist über ein Volleyballnetz gespielt und die Regeln entsprechen den Volleyball, nur dass ausschließlich Füße und Kopf benutzt werden dürfen. (In Burma heisst das Spiel chinlon). Am Fluss wird gebadet und gewaschen, Menschen, Traktor und Kleider.

Am nächsten morgen unternehmen wir zunächst einen kleinen Fussmarsch zum örtlichen Markt, der überwiegend in einer grossen Markthalle stattfindet. Vor allem Lebensmittel werden hier verkauft, auch fertig zubereitete Speisen. Sehr gut: Frisch geernteter Klebereis, gekocht mit Zucker und Kokos, abgepackt im Bananenblatt.. Es gibt Frösche, lebend und an den Beinen zusammengebunden, viel Gemüse, junger Bambus und Rattanspitzen, gekochte Seidenraupen, Schnecken. Vor der Halle werden Reismehlfladen am offenen Feuer gebacken. Auch einige Akha aus den Bergen der Umgebung kaufen und verkaufen hier. In einer Suppenküche an der Hauptstasse nehmen wir unser Frühstück, Nudelsuppe mit Wasserbüffelfleisch, zum Würzen stehen verschiedene Sossen auf dem Tisch, vor allem die Tintenfischsoße ist empfehlenswert. Anschliessend gehen wir über die Strasse, um noch einen frisch gebrühten Lao Kaffee zu trinken. Der Kaffee ist ausgezeichnet, er kommt aus eigener laotischer Produktion. Er wird in einem Stofffilter in die Tasse oder das Glas aufgegossen, normalerweise ist im Glas unten eine Schicht gesüsster dickflüssiger Kondensmilch und darüber in einer deutlich abgesetzten Schicht der Kaffee, so dass man in einer Tasse nicht erkennen kann, ob Milch drin ist oder nicht, auch nach dem Umrühren ist dies meist bei diesem Kaffe kaum zu erkennen, so wenig heller wird er durch die Milch.

 

 

 

 

 

 

 

Anschliessend fahren wir mit dem Kleinbus nach Muang Xing, zunächst auf guter Strasse, danach wird die Strasse deutlich schlechter, ein Bergrutsch hat die Strasse streckenweise stark in Mitleidenschaft gezogen. Am Weg liegt ein grosses pittorekes Akha-Dorf auf der anderen Seite des Tales. Entlang des Flusses Namtha begleitet uns dichter Wald, es handelt sich um geschütztes Gebiet. Teilweise handelt es sich um NPA = National Protected Area, teilweise um NBDCA = National Biodiversity Conservation Area.